Hormone außer Rand und Band
Vier mal begeisterten die Laienspieler der Gesellschaft Concordia die Besucher der frivolen Komödie „De Sauna-Gigolo“ von Andreas Wening und strapazierten deren Lachmuskeln auf das heftigste. Bei jeder Aufführung waren alle Plätze im Vereinsheim der Bruderschaft St. Katharina besetzt. Was sich dabei auf der Bühne – in der Sauna „Aquafit“ – abspielte an zweideutigen, nicht immer ganz „stubenreinen“ Wortspielen und überzeugendem schauspielerischen Treiben, das löste eine Lachsalve nach der anderen und immer wieder Szenen-Applaus aus.
Wie zwischen den drei Saunafreundinnen Theresa Thomalla (Elisabeth Makowiak), Lisbeth Melzer (Christa Bettmer) und Ursel Hubschmidt (Heidrun Schmidt) ein Zickenkrieg ausbricht, als sie den neuen Masseur Sandro Kern (Bernd Schütte) im Fitness-Studio erblicken, das muss man erlebt haben. Als sich dann zweideutige Aktionen in der Massagekabine abspielen und auch noch der Kosmetiker Jerome Quast (Frederik Bettmer) hinzukommt, sind die Hormone der Frauen endgültig außer Kontrolle.
Saunameisterin Rita Raffke (Anja Heymann-Riedel) berichtet den später in der Sauna Ruhe suchenden Ehemännern Wolfgang Hubschmidt (Georg Becks), Kasimir Thomalla (Bernhard Föllen) und Gerhard Melzer (Heinz-Hermann Lülf) vom schamlosen Treiben, das ihre drei Frauen inszenieren. Sie schicken dann ihre besseren Hälften dann auf Shopping-Tour, um als ihre eigenen Ehefrauen verkleidet mit Unterstützung vom Hausarzt der Damen, Dr. Justus Möbius (Franz-Bernhard Ribbers), sich Sandro vorzuknüpfen.
Doch die Einfältigkeit und Naivität von Gerhard Melzer sowie zahlreiche Verwechslungen und das viel zu frühe Eintreffen ihrer drei „Giftspritzen“ verursachen ein totales Chaos, bei dem nicht nur die Saunameisterin, sondern vor allem auch die Leiterin des Wellnessbades Roswita Küstengröon (Marie-Luise Brunstering) grenzenlos überfordert sind.
In den entstehenden turbulenten Szenen stellt sich schließlich heraus, dass Sandro kein richtiger Masseur ist. Vielmehr hat ihn Sehnsucht nach seiner großen Liebe Jerome dazu gebracht, im Wellnessbad zu arbeiten. Diese Erkenntnis und das Auffliegen aller Intrigen ordnen das heillose Durcheinander und bringt die drei keifenden Ehefrauen zur Vernunft.
Mit lang anhaltendem Applaus dankte das Publikum den Akteuren am Ende der Vorführung für die tolle schauspielerische Darbietung mit Spannung und fantastischer Unterhaltung bis zum Schluss. Wieder ein äußerst gelungenes sehr amüsantes Theaterspiel der Gesellschaft Concordia.
Von Anton Janßen
Quelle: WN vom 21.11.2017